Hochzeitsbräuche und Traditionen – Bräuche und Rituale zur Hochzeit
Hochzeitsbräuche haben, im Vergleich zu früher, in unserer Zeit keine tiefere Bedeutung mehr. Dennoch werden Traditionen und Rituale rund um den Hochzeitstag gepflegt und sorgen für Vergnügen und Abwechslung am Hochzeitstag. Sind Sie, wie viele andere Bräute auch, vielleicht sogar ein bisschen abergläubisch und glauben, dass so mancher Brauch für eine lange und glückliche Ehe sorgt? Auf jeden Fall genießen Sie Ihre Hochzeitsfeier und haben Sie Spaß im Kreise Ihrer Familie und Freunde. Lassen Sie sich für Ihren besonderen Tag inspirieren und tragen Sie dazu bei, dass unsere Hochzeitskultur nicht vergessen wird.
Einige Hochzeitsbräuche oder Traditionen werden Sie vielleicht selbst vorbereiten, mit einigen Aktivitäten werden Sie wahrscheinlich von Ihren Trauzeugen, Brautjungfern und Freunden überrascht werden. Obwohl Überraschungen schön und gut gemeint sind, sollten Sie sich Tipps vom Hochzeitsplaner holen. Er ist Ihnen behilflich, passende Standesämter und Hochzeitslocations für Ihre Traumhochzeit zu finden, der Hochzeitsplaner kennt die Region ganz genau und weiß, welche Hochzeitslocations empfehlenswert sind. Planen Sie Ihre Hochzeitsfeier beispielsweise in historischen Gebäuden, ist nicht immer gewährleistet, dass die technischen Voraussetzungen für eine Musikanlage oder Verstärker gegeben ist. Auch offenes Feuer, wie Kerzen oder Fackeln, sind in solchen Gebäuden meistens nicht gestattet. Damit Sie nicht enttäuscht sind und der Tradition entsprechend, den ein oder anderen Brauch zur Hochzeit durchführen können, ist es sinnvoll, immer wieder einen Blick auf die Hochzeitscheckliste zu werfen, auf der Sie weitere wichtige Tipps und Anregungen finden.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über, bei Brautpaaren, sehr beliebte Bräuche und Traditionen zur Hochzeit:
Brautmaut:
Dieser Hochzeitsbrauch hat seinen Ursprung in Gesetzen, die aus dem 15. Jahrhundert stammen. Anders als heute, durften sich damals die Brautleute nur im Heimatdorf trauen lassen. Je nach Region wurden diese Bestimmungen oft erst im 20. Jahrhundert aufgelockert und heute stehen die ungewöhnlichsten Plätze und Orte für eine Traumhochzeit zur Verfügung. Fast immer wurde im Ort des Bräutigams geheiratet und die Braut musste sich oft schon sehr früh am Morgen auf den Weg zum Bräutigam machen. Hat die Braut die Ortsgrenze erreicht, musste sie die Maut bezahlen. Nur dann wurde ihr die Weiterfahrt gewährt. Kurioses Detail: Witwen, die wieder heirateten, mussten die doppelte Maut bezahlen.
Alt und Neu:
Es ist Tradition, dass die Braut an ihrem Hochzeitstag etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues trägt. Es wird behauptet, dass die Braut dadurch viel Glück und eine schöne Zukunft hat.
Blumenstreuen und Reiswerfen:
Einer der schönsten Hochzeitsbräuche ist das Blumenstreuen. Aus alten Überlieferungen wissen wir, dass das Blumenstreuen auf dem Weg zur Trauung dem Brautpaar reichen Kindersegen bescheren soll. Außerdem sollen die Blütenblätter den doch manchmal steinigen Weg der Ehe ebnen. Ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammt der Hochzeitsbrauch des Reiswerfens. Die Hochzeitsgesellschaft bietet um Fruchtbarkeit für die Brautleute. Während alle Gäste den Reis werfen, bleibt das Blumenstreuen meistens Kleinkindern vorbehalten. Verständlich, dass es dabei oft zu besonders lustigen und berührenden Szenen kommt, wenn kleine Prinzen und Prinzessinnen in ihren schönen Kleidern ganz stolz vor der Braut in das Standesamt oder die Kirche einziehen.
Hochzeitsspalier:
Die Hochzeitsgäste bilden ein Spalier, durch das die Eheleute nach der Trauung gehen müssen. Dabei werden die Vermählten jedoch von den Gästen und Freunden gehindert. Symbolisch bedeutet dies, die Eheleute müssen lernen, alle Stolpersteine während der Ehe gemeinsam zu überwinden. Die Eheleute können sich nur durch Wein, Geld oder Süßigkeiten den Weg freikaufen.
Hochzeitstafelmaut:
Aus der Brautmaut hat sich der Brauch der Hochzeitstafelmaut entwickelt. Ledige Männer und Frauen versperren dem Brautpaar den Weg zur festlich gedeckten Hochzeitstafel. Erst wenn das Brautpaar bezahlt hat, wird der Weg wieder freigegeben. Im Gegenzug zur Bezahlung schenken die unverheirateten Männer und Frauen, aus deren Gemeinschaft das Brautpaar jetzt ausgeschieden ist, den Gästen Wein ein. Hat jeder Hochzeitsgast seinen Wein getrunken, wird die Sperre aufgehoben und das Brautpaar kann endlich am Hochzeitstisch Platz nehmen.
Braut stehlen:
Zum Glück muss heute der Bräutigam, im Gegensatz zu Zeiten der mangelnden weiblichen Bevölkerung, keine Angst haben, dass seine Frau wirklich gestohlen wird. Vor vielen, vielen Jahren war der Raub der Braut für einige Männer wirklich die einzige Möglichkeit, eine Frau zu bekommen. Einige Gäste lenken den Ehemann ab, während die Trauzeugen mit der Braut schnell in ein nahegelegenes Lokal gehen. Hat der Bräutigam die Rechnung der konsumierten Getränke beglichen, bekommt er seine Ehefrau wieder zurück. Umgekehrt hat sich in unserer heutigen Zeit die Tradition entwickelt, dass auch der Ehemann von der Hochzeitsgesellschaft für einige Zeit entflieht und muss dann auf gleiche Weise von der Ehefrau ausgelöst werden. Bedenken Sie bitte, dass das Braut stehlen auf Kosten der Hochzeitsfeier gehen kann. Schließlich sind Braut und Bräutigam die Hauptpersonen auf der Feier und sind Sie zu lange weg, könnte die ganze Feier im schlimmsten Fall sogar zerfallen.
Schleier abtanzen:
Mit dieser Tradition wird festgestellt, wer die nächste Braut sein wird. Der Hochzeitsbrauch findet meistens um Mitternacht statt. Das Brautpaar begibt sich mit Singles und unverheirateten Paare auf die Tanzfläche. Der Tanz beginnt und nach einigen Takten Musik nimmt die Brautmutter der Braut den Schleier ab. Jetzt gibt es zwei Varianten, wie die nächste Braut ermittelt wird: Entweder wird der Schleier wie ein Dach über die Braut gespannt und die ledigen Damen müssen den Schleier während des Tanzens erhaschen oder die Braut nimmt den Brautschleier und steckt ihn dem Mädchen in die Haare, die ihrer Meinung nach die nächste glückliche Braut sein wird.
Brautschuh versteigern:
Ein lustiger Hochzeitsbrauch, der auch eine hübsche Geldsumme für das Brautpaar einbringt. Der Trauzeuge bietet einen Schuh der Braut zum Verkauf an. Während der Trauzeuge auf ein Angebot wartet, geht einer der Gäste mit einem Hut herum und sammelt das Geld ein. Der nächste Bieter muss einen höheren Betrag bieten und auch dieser wird wieder eingesammelt. So geht es weiter, bis keiner der Gäste mehr bietet. Zum Schluss muss der Bräutigam den letzten Betrag erhöhen, um den Schuh für seine Frau wieder zurück zukaufen. Schließlich ist die Hochzeitsfeier noch nicht zu Ende und die Braut braucht beide Schuhe.
Brautstrauß werfen:
Ein Höhepunkt jeder Hochzeit ist, wenn die Braut den Hochzeitsstrauß über ihre Schulter wirft. Wie beim Schleier abtanzen, soll mit dem Brauch Brautstrauß Werfen, die nächste Braut ermittelt werden. Diejenige, die den Hochzeitsstrauß fängt, wird (kann) die nächste Braut sein. Sie können den Zeitpunkt des Werfens frei wählen. Entweder werfen Sie Ihren Blumenstrauß schon auf der Stiege auf dem Standesamt oder Kirche, zu Beginn der Hochzeitsfeier, vor dem Anschneiden der Hochzeitstorte oder als Höhepunkt um Mitternacht. Sie möchten sich Ihren Brautstrauß als Erinnerung an diesen besonderen Tag gerne getrocknet aufbewahren? Dann lassen Sie sich von Ihrem Floristen eine Kopie Ihres Brautstraußes anfertigen. Dieser Brautstrauß darf ruhig etwas kleiner ausfallen.
Strumpfband werfen:
Nachdem der Brautstrauß geworfen wurde, folgt ein sehr beliebter Hochzeitsbrauch: Die Braut wirft ihr Strumpfband in die Menge. Diesmal sind es aber unverheiratete Männer, die mit vollem Körpereinsatz versuchen, das Strumpfband der Braut zu fangen. Der glückliche Fänger ist höchstwahrscheinlich der nächste Bräutigam.
Wäscheleine:
Ein netter Brauch ist es, eine Wäscheleine zu spannen und dem Brautpaar nützliche Dinge mit auf den gemeinsamen Lebensweg zu geben. Gespannt wird die Leine von Tisch zu Tisch und jeder Gast befestigt seine vorbereiteten Sachen. Aufgehängt an der langen Wäscheleine werden Putztücher, Kochgeschirr, Geschirr- und Handtücher, Schuhputzzeug, Babywindeln, Einkaufs- oder Wellnessgutscheine und vieles mehr. Je individueller die Geschenke sind, umso mehr wird sich das Brautpaar darüber freuen.
Just Married:
Dieser beliebte Hochzeitsbrauch wurde aus Amerika importiert. Fährt das Brautpaar mit dem Auto nach Hause, in ein Hotel oder auf Flitterwochen, wird es von den Freunden lautstark auf den gemeinsamen Lebensweg geschickt. Es wird ein Schild mit der Aufschrift „Just Married“ und viele Dosen auf die Stoßstange des Autos gebunden. Je lauter, desto besser. Angeblich vertreibt der Lärm böse Geister.
Braut über die Schwelle tragen:
Ist die Hochzeitsfeier glücklich zu Ende gegangen, hat der Ehemann nur mehr eine kleine Aufgabe zu erfüllen. Wenn beide das erste Mal als Mann und Frau ihre Wohnung betreten, muss der Ehemann seine Frau über die Schwelle tragen. Die Überlieferung sagt, dass dadurch die bösen Geister getäuscht werden. Diese glauben, dass nur eine Person die Wohnung betritt und die Ehefrau kann in Ruhe, ohne störende Geister leben.
Viele dieser traditionellen Hochzeitsbräuche haben sich bis heute gehalten und gehören zu einer gelungenen Hochzeitsfeier dazu. Sie können durch die Bräuche Ihrem Hochzeitsfest Schwung, Farbe und Flair verleihen. Klären Sie aber vor der Hochzeit mit Ihrem Hochzeitsplaner und Ihren Gästen ab, wie viele Hochzeitsbräuche Sie möchten. Ihre Hochzeitsfeier soll ein gelungenes Fest sein, an das Sie sich noch lange gerne erinnern. Stress und das Abarbeiten von Bräuchen und Spielen sind deshalb fehl am Platz.