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Strumpfband Werfen

Strumpfbandwerfen – Das Strumpfband werfen als Hochzeitsbrauch

Spalier stehen, Musik, Schleiertanz und Strumpfband werfen, kein anderes Fest im Lebenskreis kann mit mehr Bräuchen aufwarten als die Hochzeit. Das Strumpfband werfen ist eine Möglichkeit, den nächsten Bräutigam ausfindig zu machen. Im Gegenzug wird durch das Werfen des Brautstraußes die nächste Braut ermittelt.

Der Hochzeitsbrauch stammt aus England und findet im Laufe der Hochzeitsfeier oder neben dem Schleiertanz als Höhepunkt um Mitternacht statt. Dazu versammeln sich alle unverheirateten Männer auf der Tanzfläche und der Bräutigam wirft mit geschlossenen Augen das Strumpfband. Derjenige, der das Strumpfband fängt, wird als Nächster vor den Traualtar treten.

Bevor der Bräutigam das Strumpfband jedoch werfen kann, muss er es der Braut vom Fuß ziehen. Das Abnehmen des Strumpfbandes wird zelebriert und ist ein Vergnügen für alle Hochzeitsgäste. Sie können sich vor Ihren Ehemann stellen oder setzen und er muss Ihr Hochzeitskleid vorsichtig Stück für Stück heben, bis das Strumpfband sichtbar ist. Je nach Region zieht der Bräutigam das Strumpfband mit den Händen oder mit den Zähnen langsam von Ihrem Fuß.

In Frankreich wird das Strumpfband nicht geworfen, sondern versteigert. Immer mehr Brautpaare entscheiden sich auch bei uns für diese Variante. Einerseits ist es spannender und andererseits wird durch die Versteigerung die Hochzeitskasse aufgebessert.

In der Grande Nation beginnt die Braut unter lautem Gejohle der Hochzeitsgäste zu tanzen. Entweder wird das Lieblingslied der Braut oder ein sehr romantisches Musikstück gespielt. Während des Tanzes schiebt die Braut ihr Hochzeitskleid ganz langsam, Zentimeter für Zentimeter, höher. Die unverheirateten Männer müssen für jeden Zentimeter angehobenen Brautkleides mehr Geld bieten. Die Damen halten natürlich lautstark dagegen. Der Tanz findet seinen Höhepunkt, wenn das Strumpfband der Braut zu sehen ist. Dem Single, der zu diesem Zeitpunkt am meisten geboten hat, überreicht die Braut ihr Strumpfband.

Viele Bräute wählen ihr Brautkleid nach wie vor in der klassischen Farbe Weiß und tragen dazu auch ein weißes Strumpfband. Immer öfters entscheiden sich die Bräute jedoch für ein blaues Strumpfband. Der Grund ist ein anderer Brauch, der besagt, dass die Braut etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues zur Hochzeit tragen soll und dadurch viel Glück und eine schöne Zukunft hat. Das Strumpfband bietet sich an, etwas Blaues zu tragen.

Bild: © Konstantin Aksenov – fotolia.com